Die Legende
von
Cornbrant ap Midbar



Prolog

Das Wappen von Midbar

Der Kleinerbe

Isostar ap Linth

Der Großfürst

DOLOMIT TREN KEER

Caradurs Feuergang

Brinnentrutz

Stiftenbrants Tod

Das Banner von Turgenien

Die Glatte Ebene

Arynmon

Auf "Großer Fahrt"

Lure Ogertod

Operation Wildschwein




Index

Stammbaum

Zeittafeln



"Die Legende von Cornbrant ap Midbar" und die darin geschilderten fiktiven Personen, Orte und Begebenheiten sind mein geistiges Eigentum, sofern es sich dabei nicht um Begriffe aus dem kollektiven Unterbewusstsein der Menschheit, ihrem reichen Kulturschatz oder gar der Unterhaltungsindustrie handelt. Besonders auf solche letzterer Provenienz erhebe ich selbstredend keinerlei Ansprüche, gell?

Hamburg, 2008

 
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  Cornbrant ap Midbar

Das Kapitel, worin der Berg ruft. Oder doch nicht?

Cornbrant ap MidbarEigentlich hieß er Bron. Bron Steinriese. Aber Geschichte und selbst Legende hatten seinen Namen vergessen. Schon lange Äonen saß er hier oben, wo der Blick in Ermangelung lohnenderer Objekte in die Ewigkeit gerichtet ist, über Gipfel und Schründe hinweg. Und manchmal sang Bron, voller Inbrunst, das Lied der Berge, das er selbst verfasst hatte.
Und unten in den engen Tälern, am Fuße des Müden Gebirges, drängten sich die Menschen in ihren jämmerlichen Hütten zusammen und raunten: "Hört, jetzt ruft er wieder", und meinten damit den Berg. Denn dass da oben am Pass ein Riese säße, der rufen oder gar singen könnte, das erfassten ihre armseligen Köpfe nicht.

Doch unter den Dörflern gab es einen, der war anders als die anderen. Er hatte auch einen anderen Namen, und der war nicht nur anders sondern ausserordentlich sonderbar.
Der Mensch mit dem sonderbaren Namen hieß Dolomit trenKeer.
Wie er zu seinem sonderbaren Namen gekommen war, daran konnte sich niemand erinnern, und Dolomit selbst, wie er behauptete, sei damals noch zu klein gewesen, und das musste man ihm wohl glauben.

Wie dem auch sei, Dolomit trenKeer trug eine große Leidenschaft in seinem Herzen: er liebte die Berge über alles, und so war er der einzige, der bald erkannte, dass Berge nicht rufen können. Schießlich kam ihm sogar der Gedanke, dass ein Riese oben am Pass sei, der da rufe oder sogar – welch Wahnwitz! – singe.
Aber als er diese revolutionäre These den Menschen in ihren jämmerlichen Hütten am Fuße des Müden Gebirges vortrug, lachten sie ihn aus und glaubten fortan nichts mehr vom dem , was er sagte.
Da machte Dolomit trenKeer sich auf den Weg, mit der Welt hadernd, um eine bessere Geschichte für sich zu finden.

Sein Weg führte ihn nach Osten, was eigentlich naheliegend ist, wenn man all die Vermutungen und Gerüchte über seine Herkunft in Betracht zieht. Ungezählt sind die Pässe, die er überstieg (seltsamerweise aber nicht den Riesenpass), die tosenden Wildbäche und weiten Schneefelder, die er durchquerte; jahrelang, so heisst es, war er unterwegs, um schließlich sein Ziel zu erreichen: Laurynien.

Ob er dort eine bessere Geschichte fand, ist umstritten; jedenfalls wurde aus ihm dort ein angesehener Gelehrter der Phänomeneutik.

up Was aus Bron, dem Wächter am Riesenpass wurde, blieb lange ungeklärt. Erst Gauthard ap Lichterburg vermochte darüber erschöpfend Auskunft zu geben, viele Jahre später.